Internationale Zulieferbörse 2026 Wolfsburg
China-Kooperation bringt Modernisierungs- und Internationalisierungsschwung

3. Dezember 2025

China-Kooperation bringt internationalen Schub, so die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“. Die „Braunschweiger Zeitung“ spricht von einem Doppelwumms und schreibt, dass es ohne China nicht geht. Die Wolfsburger Autostadt GmbH freut sich, den 10. Chinesisch-Deutschen Automobilkongress nächstes Jahr im Anschluss an die Internationale Zuliefererbörse (IZB) austragen zu dürfen. Die Region Wolfsburg, Volkswagen, ja die gesamte deutsche Automobilbranche versprechen sich davon einen enormen Modernisierungs- und Internationalisierungsschwung. Ähnlich ist der Stimmungsumschwung auch in anderen deutschen Automobilclustern zu erkennen. "Fazit nach Autokongress. Die Bergischen Betriebe müssen dringend Kontakte nach China knüpfen", so der "Remscheider Generalanzeiger". 

Doch bereits seit Jahren beschwören Spitzenmanager der Autobranche auf diesem Kongress die Vorteile internationaler Kooperationen und offener Märkte. Meist erscheinen dort jedoch nur Politiker der dritten, vierten Reihe. Deren Auftritte bewegten sich für Industrieexperten meist zwischen peinlich und arrogant.

Besonders die deutsche Politik schreckt chinesische Hightech-Investoren ab. In Heide werden weiterhin Hunderte Millionen Euro in eine schlecht konzipierte Batteriefabrik versenkt. In Spanien dagegen bauen Stellantis und CATL bereits an der Einrichtung einer Batteriefabrik. Bis zu 2.000 Fachkräfte werden aus China eingeflogen, richten die Anlagen zusammen mit spanischen Kollegen ein und geben das technische Wissen an sie weiter, bevor sie größtenteils wieder nach China zurückkehren. So funktioniert Technologietransfer. So lassen sich enorme Kosten sparen. In Spanien ist ein „China-Speed“ möglich.

In Spanien stellten die Anwohner der Gemeinden große Schilder auf, mit denen sie die chinesischen Experten herzlich willkommen hießen. Auch in östlichen EU-Ländern oder in Österreich werden chinesische Investitionen begrüßt. Deutschland dagegen verharrt in „German Trägheit“ und überheblicher Selbstüberschätzung. Programme zum Aufbau eigenständiger Industrieketten werden verabschiedet, ökologische Phrasen verkündet, Kommissionen eingerichtet. Eine Ergebnis- oder gar eine Fehleranalyse unterbleibt jedoch.

Bei Ansiedlungen gibt es sicherlich viele Probleme. Diese lassen sich lösen, wenn „wir müssen miteinander und nicht übereinander reden“ nicht nur ein Schlagwort ist. Zum Reden gehört zunächst Zuhören und weniger Belehren. Der 10. Chinesisch-Deutsche Automobilkongress in Wolfsburg könnte eine Chance für den Industriestandort Deutschland sein, wenn die Politiker zuvor ihre Hausaufgaben machen.

Neue Impulse für die Beziehungen mit Wolfsburgs chinesischen Partnerstädten

Auf kommunaler Ebene funktioniert dies bereits. „Die Beziehungen zu den chinesischen Partnerstädten Jiading und Dalian haben in der vergangenen Woche neue Impulse erhalten: Vom 29. August bis zum 3. September reiste eine Delegation der Stadt unter der Leitung von Oberbürgermeister Dennis Weilmann nach China, um die zehnjährige Partnerschaft mit dem Jiading-Bezirk (Stadt Shanghai) sowie das 15-jährige Bestehen der Freundschaft mit der Stadt Dalian zu würdigen,“ meldet die Stadtverwaltung Wolfsburg. Die Wolfsburger Politiker schauten sich in China nicht nur die Zukunftstechnologien an. Spannend war für sie auch zu sehen, wie eine erfolgreiche Industriepolitik in der Praxis funktioniert.
Wolfsburg möchte mit China seine wirtschaftliche und industrielle Kompetenz stärken

Die Chinakompetenz kommt hauptsächlich über Volkswagen nach Wolfsburg. Autostadt GmbH, Ausrichter der beiden Großveranstaltungen nächstes Jahr ist eine Tochtergesellschaft der Volkswagen AG. „Die Autostadt in Wolfsburg entwickelt sich als Premium-Veranstaltungsort weiter. Auch im Jahr 2026 werden wieder Events mit internationalem Publikum in der Autostadt ausgerichtet.

Der erste Meilenstein für 2026 ist bereits gesetzt: Mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding (MoU) – einer gemeinsamen Absichtserklärung – wurde nun zwischen der Autostadt Wolfsburg und der China International Investment Promotion Agency (CIIPA) die Ausrichtung des 10. Chinesisch-Deutschen Automobilkongresses offiziell gestartet. Die Veranstaltung soll vom 29. bis 31. Oktober 2026 in der Eventlocation Hafen 1 in der Autostadt stattfinden – direkt im Anschluss an die Internationale Zuliefererbörse (IZB). Der Kongress bringt führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung beider Länder zusammen, um über Zukunftsthemen wie Elektromobilität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und strategische Partnerschaften zu diskutieren. Ziel ist die Vertiefung des deutsch-chinesischen Dialogs im Automobilsektor,“ so die Autostadt GmbH.

Neue internationale Impulse für Wolfsburgs Innovations- und Wirtschaftsstandort

„Mit der unterzeichneten Kooperation zwischen der Wolfsburg AG und der CIIPA wird Wolfsburg einmal mehr als internationaler Hotspot für Mobilität, Technologie und Digitalisierung sichtbar. Für die Zulieferermesse entsteht ein neuer, großer China-Schwerpunkt mit vielen technologiestarken Unternehmen. Das stärkt nicht nur die Leitmesse selbst – sondern eröffnet zusätzliche Chancen für Vernetzung, Kooperationen und Wissenstransfer in der Region.

Besonders spannend: Beim Besuch der Delegation wurde auch die Open Hybrid LabFactory (OHLF) besucht – ein Ort, an dem Forschung, Hightech-Materialien und digitale Produktionsprozesse unmittelbar erfahrbar werden. Ein starkes Beispiel dafür, wie Digitalisierung und Innovation in Wolfsburg zusammenkommen. Direkt im Anschluss an die IZB 2026 findet außerdem der 10. Deutsch-Chinesische Automobilkongress in der Autostadt statt. Für Wolfsburg bedeutet das: Mehr internationale Sichtbarkeit. Mehr Technologie-Impulse.
Mehr Austausch in Bereichen, die unsere digitale Zukunft prägen“, meldet wolfsburg_digital.

China bereitet Kongress vor Ort in Wolfsburg vor

Am 21. November 2025 besuchte Liu Minqiang, Generaldirektor der Investment Promotion Agency des chinesischen Handelsministeriums (MOFCOM), Wolfsburg. Im Rahmen seines Besuchs führte er Arbeitsgespräche mit dem Vorstand der Volkswagen AG, der Wolfsburg Group – dem Veranstalter der Internationalen Zuliefererbörse (IZB) – sowie mit der Autostadt. Dabei tauschten sich die Parteien insbesondere über die gemeinsame Ausrichtung des 10. Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses aus, meldet die CIIPA.

Liu Minqiang betonte, dass die koordinierte Durchführung des 10. Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses parallel zur Internationalen Zuliefererbörse eine wichtige Gelegenheit darstellt, die bilaterale Zusammenarbeit entlang der Automobilindustrie- und Lieferketten zwischen Deutschland und China weiter zu stärken. Die Teams beider Seiten werden eine Arbeitsgruppe bilden, um eng bei Messekommunikation, Unternehmenskontakten, Messegestaltung und Veranstaltungsorganisation zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, die Qualität des Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses in Deutschland weiter zu steigern und die Reichweite der Internationalen Zuliefererbörse in China auszubauen.

Darüber hinaus führte Liu Minqiang Gespräche mit Thomas Steg, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG und Leiter der externen Beziehungen des Konzerns, zu Themen wie der Zusammenarbeit in der deutsch-chinesischen Automobillieferkette und der Anwendung innovativer Technologien.

Entkoppelung muss in zwei Richtungen verlaufen

Doch viele westliche Politiker verwechseln Entkoppelung mit Abschottung. Das Gegenteil ist der Fall. Entkoppelung der Produktion erfordert eine neue Art der Kooperation, erfordert intensivere internationale Zusammenarbeit. Das zeigt VW, das vor Kurzem erstmals vollständig außerhalb Deutschlands ein Fahrzeug entwickelte und produziert – in China.

„VWs China-Verlagerung ist so gesehen nur der Höhepunkt einer langen Entwicklung. In Deutschland fällt diese in eine Phase, in der die Autoindustrie ohnehin als Sorgenkind gilt. Die Produktion liegt deutlich unter den Rekordjahren vor Corona, die Beschäftigung ist rückläufig, Exporte nach China sind eingebrochen, weil dort heimische Hersteller bei E-Autos massiv aufgeholt haben. Für Horrorszenarien und Deindustrialisierungs-Panik gibt der „local-for-local“-Trend allein aber kein Anlass; denn die Verschiebungen laufen auch in die Gegenrichtung“, so die „WirtschaftsWoche“.

„Auch Deutschland und Europa können davon profitieren, wie etwa die Ansiedelung des Tesla-Werks in Brandenburg oder die zu erwartenden Werkseröffnungen chinesischer Hersteller zeigen. Dass das für Unternehmen und Gemeinwesen gut funktionieren kann, zeigen seit Jahren schon die anderen asiatischen Hersteller: Konzerne wie Toyota, Nissan oder Hyundai entwickeln und bauen bereits seit längerem Autos für Europa auch in Europa“, schreibt die „WirtschaftsWoche“ weiter.
Ergebnisse zählen

Deutsche Politik muss umsteuern

Doch in der Praxis besteht von Bundespolitikern und auch von manchen Landespolitikern noch viel Skepsis gegenüber China. Der Kongress in Wolfsburg ist jedoch eine gute Möglichkeit, dies zu ändern und nachhaltige, grüne Technologie und neue, gut bezahlte Arbeitsplätze in unser Land zu holen. Wenn das nicht geschieht, dürfte unsere Deindustrialisierung beschleunigt weitergehen, was in Folge durch Wohlstands- und Arbeitsplatzverlust zu enormen politischen Turbulenzen führen könnte.

Links

China International Investment Promotion Agency (Germany)

Autostadt GmbH

Internationale Autokonzerne entwickeln in China
Abschottung der europäischen Politik treibt Deindustrialisierung an

World New Energy Vehicle Congress (WNEVC) München 2025
Deutsch-chinesische Zusammenarbeit für Klimaneutralität im Verkehr

Generaldirektor Liu Minqiang besucht Volkswagen AG – Förderung des 10. Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses gemeinsam mit der IZB

Neue internationale Partnerschaft für die IZB 2026

VIDEO. China International Investment Promotion Agency. 6.Sino-German Automotive Congress

Neue internationale Impulse für Wolfsburgs Innovations- und Wirtschaftsstandort

Ausblick auf 2026: Autostadt schärft Profil als internationaler Veranstaltungsort

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Fazit nach Autokongress
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ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
Foto: Autostadt / Snatzke, Janina

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