„Chinas demographischer Wandel - Wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen einer alternden Bevölkerung“
Veranstaltung der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft mit Prof. Dr. Sandra Heep in der Handelskammer Hamburg

25. November 2025

Die Chinesisch-Deutsche Gesellschaft (ChDG) e.V. organisiert mit freundlicher Unterstützung der Handelskammer Hamburg ein Treffen zum Thema „Chinas demographischer Wandel - Wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen einer alternden Bevölkerung“. Prof. Dr. Sandra Heep, Professorin für Wirtschaft und Gesellschaft Chinas, Leiterin des Studiengangs „Integrierte Ostasienstudien: Wirtschaft, Politik und Sprachen“ sowie Leiterin des China-Zentrums an der Hochschule Bremen, stellte in ihrer Präsentation spannende Hintergründe zu diesem Thema vor, welches China und die Welt in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen dürfte. Nicht nur Daten und Fakten kamen zur Sprache. Die Beschreibung der historischen Entwicklung oder Ländervergleiche trugen zum tieferen Verständnis bei.

Zunächst zeigte Prof. Hepp die grundlegenden Veränderungen Chinas zwischen 1978 und 2010 auf. Das Land hatte in einer nachholenden Entwicklung gewaltiges Aufholpotenzial. Durch marktwirtschaftliche Reformen erreichte China über Jahrzehnte durch umfangreiche Investitionen sehr hohe Wachstumsraten. Eine rapide Industrialisierung und Modernisierung erfolgten in einer zunehmend globalen Arbeitsteilung.

Doch die Zeiten des hohen Wachstums ist zu Ende. Dies ist eine absehbare Entwicklung, da die nachholende Entwicklung zu Ende geht. Vieles ist erreicht. Die produktiven Investitionsmöglichkeiten verringern sich. Und die steigenden Lohnkosten machen die Billigproduktion in China unattraktiv.

Zu diesen wirtschaftlichen kommen politische Gründe. Die Regierungspolitik fördert jetzt eher eine Abkehr von marktwirtschaftlichen Reformen. Die Wirtschaftsentscheidungen werden verstärkt politisiert. Zudem ist die geopolitische Situation schwierig und unberechenbar.

Vor diesen Entwicklungen spielt sich Chinas Bevölkerungsrückgang ab. Auch dazu präsentierte Prof. Hepp viele Hintergründe. Schon 2023 waren fast 297 Millionen Chinesinnen und Chinesen 60 Jahre alt oder älter, was einem Anteil von über 21 Prozent an der Gesamtbevölkerung entspricht. Aufgrund steigender Lebenserwartung und einer sinkenden Geburtenrate wird erwartet, dass dieser Anteil bis 2040 auf 28 Prozent steigen wird. Dies sind nur einige Punkte aus der umfassenden Präsentation von Prof. Hepp.

Was bedeutet diese Alterung für Chinas Gesellschaft? Und wie wird sie sich auf Chinas Wirtschaftswachstum und die weitere Entwicklung des Landes auswirken? Dies waren Fragen für eine rege Diskussion, in der Landeskenner und chinesische Teilnehmer der Veranstaltung ihre Erfahrungen einbrachten. Es mag Zufall sein, dass die Veranstaltung am 25. November stattfand, dem Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen. Doch viele Fragen und Statements drehten sich darum, welche Auswirkungen der demografische Wandel und Chinas neue Familienpolitik auf Frauen in China haben.

Links

Prof. Dr. Sandra Heep - HSB Hochschule Bremen

Chinesisch-Deutschen Gesellschaft (ChDG) e.V.

Handelskammer Hamburg

Tagesschau. China: Demografischer Wandel birgt Probleme


ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
Foto: Thomas Kiefer

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