Lübecks koloniale Spuren nach China - das Hörstück

11. November 2025

Das Team der Sammlung Kulturen der Welt um Dr. Lars Frühsorge und Stella Barsch sind sowas wie die postkoloniale Bewegung in Lübeck. Sie organisieren kritische postkoloniale Stadtspaziergänge und füllen eine Leerstelle. Sie erzählen uns, dass es in der Stadt einen „Verein ehemaliger China- und Afrika-Krieger“ gab, von dem noch ein Plakat in dem Bestand existiere. Es war eine Institution zur Vernetzung und Würdigung ehemaliger Kolonialsoldaten, also Tätergedenken. Im Stadtarchiv fanden wir heraus, dass das Vereinslokal 1913 in der Königstraße 25 war. Ebenso organisierte der Lübecker Kolonialverein und circa 200 Lübeckerinnen 1900 am Vorabend des Boxerkriegs eine Art Maskenball mit dem Titel „Abschiedsfest von Tsingtau“ bei dem sich Lübecker:innen teils als Marineangehörige kostümierten, teils in einer Art „Yellowfacing“ stereotype Chinesen darstellten. Auch hiervon sei eine Fotografie überliefert, so Frühsorge.

Links

VIDEO. Lübecks koloniale Spuren nach China - das Hörstück

Postkolonialer Stadtspaziergang. Rundgang führt zu Schauplätzen der lange verdrängten Kolonialgeschichte Lübecks


ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
Foto: Thomas Kiefer

Mobirise
Mobirise

No Code Website Builder