Deutsch-Chinesische Automobilkonferenz Changchun
Kooperation statt Protektionismus

16. November 2025

Am 12. November 2025 fand in Changchun in der nordostchinesischen Provinz Jilin die 9. Deutsch-Chinesische Automobilkonferenz statt. Dabei unterstrichen Vertreter beider Länder die Bedeutung gemeinsamer Innovationen und des Technologieaustauschs. Die jährliche Konferenz, eine gemeinsame Initiative des chinesischen Handelsministeriums und deutscher Automobilcluster, dient seit Jahren als Brücke für Technologietransfer und Markterschließung.

Hans-Peter Friedrich, ehemals Vizepräsident des Deutschen Bundestages und Innenminister, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Diese Konferenz ist entscheidend, da die Automobilindustrie Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand in beiden Ländern sichert. Sie zeigt, wie fruchtbar die deutsch-chinesische Kooperation sein kann“, berichtet „china.com cn“. Friedrich verwies auf komplementäre Stärken: „China führt in Batterietechnologie und Elektrifizierung, Deutschland in Softwareintegration. Gemeinsam können wir Elektromobilität und Digitalisierung vorantreiben.“

Jochem Heizmann, ehemaliger VW-China-Chef, hob den wechselseitigen Lernprozess hervor: „Deutsche Unternehmen können in China viel lernen – insbesondere bei Plug-in-Hybriden mit elektrischen Plattformen, die sowohl Stadtfahrten als auch Langstrecken optimal abdecken.“ Laut Ron Zheng, Vizepräsident von Roland Berger China, durchläuft die Kooperation eine bedeutende Transformation: „Während China früher primär Absatzmarkt war und deutsche Unternehmen Produkte lieferten, haben einheimische Hersteller bei intelligenten Fahrzeugen und NEVs heute vergleichbare Produktstärke, F&E-Kompetenz und Lieferkettentiefe erreicht. Dies eröffnet ganz neue Partnerschaftsmöglichkeiten.“

Alexander Jess, Geschäftsführer des deutschen Verbands Internationaler Kraftfahrzeughersteller, bestätigte: „Wir befinden uns in einer fortgeschrittenen Kooperationsphase. Chinesische Hersteller exportieren inzwischen ausgezeichnete Fahrzeuge nach Deutschland“, so „china.org.cn“. Den weltweit zunehmenden Protektionismus – beispielsweise EU-Strafzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge – lehnten die deutschen Branchenvertreter eindeutig ab. Jess betonte: „Protektionistische Maßnahmen sind inakzeptabel. Wir benötigen faire Wettbewerbsbedingungen und lehnen die EU-Entscheidung ab. Wir setzen auf fruchtbare bilaterale und multilaterale Beziehungen.“ Ye Shengji, Vize-Generalsekretär des chinesischen Automobilverbands, verwies auf Chinas Bereitschaft zur Weitergabe von Elektrifizierungserfahrungen: „Gemeinsam sollten wir Handelsbarrieren überwinden – die Branche arbeitet mit Nachdruck an diesem Ziel.“

Die deutsche und chinesische Industrie fordern mehr Zusammenarbeit und den Abbau von Handelsschranken, da sie nur mit globaler Zusammenarbeit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessern können. Die US-Politik, aber auch die EU nimmt kaum an diesen internationalen Dialogforen der Industrie teil und verhindert dadurch auch Lösungen der durchaus bestehenden Probleme.

Links:


Deutsch-Chinesische Automobilkonferenz. Deutsche Unternehmen setzen auf Kooperation statt Protektionismus

Weitere Informationen und Programm

Investment Promotion Agency of Ministry of Commerce P.R. China

automotive BerlinBrandenburg


ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
Foto: Changchun 1989 © Thomas Kiefer

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