„State of the Port 2025“
Containerumschlag im Hamburger Hafen wächst. Wichtigster Handelspartner China legt stark zu

2. Oktober 2025

Die Freude ist verhalten, als könnten sie ihr Glück kaum glauben. Am Vormittag des 1. Oktober sitzen Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) und Jens Meier, Chef der Hamburg Port Authority, in einem runden Saal mit Holzkuppel vor Journalisten und informieren über die Lage im Hafen. Draußen an den Landungsbrücken glitzert die Elbe in der Sonne, drinnen glitzern die Zahlen: Gut 4,2 Millionen Container wurden im ersten Halbjahr 2025 im größten deutschen Hafen umgeschlagen. Das ist ein Plus von 9,3 Prozent – und eine Überraschung: Denn Wettbewerber wie Rotterdam oder Antwerpen haben nur ein Plus von 5,7 Prozent geschafft, berichtet „Die Welt“.

127 Carrier mit einer Kapazität von mehr als 24.000 TEU (Zwanzig-Fuß-Standardcontainer) liefen den größten deutschen Universalhafen an, 285 Einheiten konnten mindestens 10.000 TEU laden. Kein anderer Hafen in Nordeuropa boomt derzeit so wie der Hamburger. „Wir sehen, dass der Hafen sehr wettbewerbsfähig ist“, so Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Zwar habe der Hafen 14 Linien verloren, es seien aber auch 21 neu dazugekommen.

Ein Grund der guten Entwicklung war, dass der Warentransport zwischen Hamburg und Asien stieg. Wachstumsmärkte waren China, Indien und Malaysia. In Europas größtem Containerhafen Rotterdam nahm der Containerumschlag um 2,7 Prozent auf sieben Millionen Standardcontainer zu=. In Antwerpen-Brügge wuchs dieser demnach um 3,7 Prozent auf 6,9 Millionen Standardcontainer. Mit dem Plus von 9,3 Prozent auf 4,2 Millionen Container legt Hamburg stärker zu. „Wir sind auf einer Aufholjagd“, sagt Melanie Leonhard, Senatorin der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation.

China ist wichtigster Handelspartner

Wichtigster Handelspartner im Hamburger Hafen war China. Der Umschlag stieg um 10,5 Prozent auf 1,2 Millionen Container. Das entspricht einem Anteil von 28,6 Prozent. Das US-Geschäft dagegen litt unter den Zöllen der Trump-Regierung. Es verzeichnete einen Rückgang um 19,3 Prozent auf 275.000 Container. „Der Hafen Hamburg musste in Folge der US-Zollpolitik einen Einbruch des Handels mit den USA verkraften. Der Handelsverkehr mit China, mit ganz Asien ist jedoch viel höher. Und dieser wuchs. So konnten wir diese Rückgänge mehr als ausgleichen“, sagte Jens Meier, Chief Executive Officer Chairman of Executive Board der Hamburg Port Authority.

Hafenbahn wird weiter ausgebaut

Bereits in den vergangenen zehn Jahren steigerte Hamburg die Kapazitäten der Hafenbahn um die Hälfte. Etwa 58.000 Züge fahren pro Jahr von und nach Hamburg, um Ladung aufzunehmen oder anzuliefern. Ab 2027 möchte die HPA damit beginnen, eine neue Trasse für die Hafenbahn im westlichen Hafenteil zu bauen. "Dort kommen immer mehr große Containerschiffe an, die auf einen Schlag große Mengen an Containern bringen", erklärt HPA-Chef Meier. Durch den Ausbau soll die Kapazität der Hafenbahn dort um rund ein Drittel gesteigert werden.


Links

Hafen Hamburg

Hamburg Port Authority

NDR VIDEO. Hamburger Hafen boomt: Großprojekte für mehr Kapazität geplant

SAT. VIDEO. „State of the Port 2025“: Erste Pressekonferenz zur Lage im Hamburger Hafen

Hamburger Abendblatt. Hamburger Hafen. Eine Million Container von MSC? „Sie werden kommen!“

Hamburger Morgenpost. Hamburg fordert mehr Geld für den Hafen: „Das ist wirklich ein Affront“

Die Zeit. Hamburger Hafen: Ein unverhoffter Aufschwung

Täglicher Hafenbericht. Hamburgs Pläne für den Hafen


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