18. November 2025
China hat die USA als wichtigster Handelspartner Deutschlands wieder überholt. Der Außenhandelsumsatz mit China stieg von Januar bis September leicht um 0,6 Prozent auf 185,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Zugleich schrumpfte das Handelsvolumen mit den USA um 3,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 184,7 Milliarden Euro. China war bereits von 2016 bis 2023 Deutschlands wichtigster Handelspartner und wurde im Jahr 2024 durch die Vereinigten Staaten vom ersten Platz verdrängt, meldet das "Handelsblatt". Dies ist auch beim Containerumschlag im Hamburger Hafen deutlich zu sehen.
Containerumschlag legte dieses Jahr um 8,4 Prozent auf 6,3 Mio. TEU zu. as Wachstum im Containerumschlag in den ersten drei Quartalen wurde im Hamburger Hafen von den Fahrtgebieten Asien (+11,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und Europa (+14,0 Prozent) getragen. Die USA-Containerverkehre sahen sich weiter Komplikationen im Handel ausgesetzt, was sich in einem entsprechenden Rückgang der Umschlagzahlen niederschlug (-23,9 Prozent auf 395.000 TEU). Im asiatischen Raum konnte hingegen der Handel mit China ein fortgesetzt stabiles Wachstum auf 1,8 Mio. TEU verzeichnen (+7,9 Prozent). Malaysia (+89,8 Prozent auf 273.000 TEU) profitierte weiterhin von einer wachsenden Hub-Funktion in Südostasien. Auch der Handel mit Indien (+45,5 Prozent auf 214.000 TEU) verfestigte die hohe Wachstumsrate und damit die Bedeutung für den Umschlag im Hamburger Hafen. Im innereuropäischen Handel stechen Dänemark (+37,1 Prozent auf 147.000 TEU), Finnland (+26,5 Prozent auf 195.000 TEU) und Polen (+18,9 Prozent auf 276.000 TEU) hervor, meldet "Hafen Hamburg Marketing".
Die weiteren Veränderungen dürften auch den Zukunft der Handelsstadt Hamburg prägen. Die Märkte Europas, der USA, und Europas entkoppeln sich weiter. Dadurch dürften Warentransporte nicht nur abnehmen. Die zukünftigen Transporte sind noch mehr in KI-gestützte Geschäftsprozesse eingebunden, welche nicht nur Container bewegen, sondern vor Ort zusätzliche Wertschöpfung generiert. In Asien funktioniert dies bereits in einer Reihe sogenannten "Land-Ports".
Für Hamburg ist dies eine große Herausforderung, nicht zuletzt da sich die großen Redereien an den Terminals in den Häfen beteiligen möchten und ihren Verkehr zukünftig verstärkt über diese Beteiligungs-Häfen abwickeln. In Hamburg bekam jedoch der chinesische Schifffahrtsriese COSCO nur einen kleinen Anteil, während sich andere Betreiber groß einkaufen konnten. Andere chinesische Bewerber werden gleich ganz ausgeschlossen. Bereits 2017 wurde ein Konsortium aus ZPMC Germany/China Communications Construction Company (CCCC) sowie dem Handelsriesen Alibaba mit dem Vorschlag, auf dem Areal Steinwerder ein integriertes Umschlagszentren zu errichten Wettbewerbssieger einer Ausschreibung. Doch wegen politischer Bedenken kam das beste Konzept nicht zum Zuge. Ähnliche Konzepte wurden jedoch seitdem an einigen Standorten weltweit umgesetzt - und sie funktionieren. Probleme und Benken lassen sich im Dialog lösen. Dazu ist jedoch ein neues Verständnis der internationalen Handelszentren notwendig, das nicht auf die reine Menge der umgeschlagen Waren fokussiert ist und mit anderen Logistik- und Handelspartnern intensiv kooperiert. Es geht um bessere Wertschöpfung, um hochwertige nachgelagerte Arbeitsplätze, um unseren Wohlstand.
Links:
China überholt USA als Deutschlands Top-Handelspartner
Umschlag im Hamburger Hafen bleibt auf Wachstumskurs
Containerumschlag im Hamburger Hafen wächst
Hamburger Hafen wächst weiter
Hamburg: Chinesisches Terminal-Konzept gewinnt
ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
Foto: Hafen Hamburg
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