18. August 2025
Die Eröffnung der Ausstellung über John Rabe war sehr gut besucht. Der Saal des Yu Gartens war bis zum letzten Platz besetzt. Das Thema scheint sehr aktuell. „Geschichte ist das beste Lehrbuch. Die Geschichte von Herrn Rabe erinnert uns daran, dass jede Erinnerung an Gerechtigkeit nicht vergessen werden darf und jedes Engagement für den Frieden es wert ist, aufrechterhalten zu werden.“ Der chinesische Generalkonsul in Hamburg, Cong Wu, sagte in seiner Begrüßungsrede, er hoffe, dass das chinesische und das deutsche Volk dieses gemeinsame Gedenken als Ausgangspunkt nutzen würden, um die historische Erinnerung zu bewahren, Kräfte für Gerechtigkeit zu bündeln, den Austausch und die Zusammenarbeit zu vertiefen und die Fackel des Friedens weiterzugeben.
KI und interaktive Tools sprechen neue, junge Zielgruppen an
Wer im Yu Graten nur eine studentische Plakatausstellung vermutete war überrascht. Die Plakatausstellung war lediglich ein Teil der umfassenden interdisziplinären Aufarbeitung dieser Geschichte. Viele Interviews mit Zeitzeugen, deren Nachkommen und mit Experten führte die Arbeitsgruppe und entwickelte auch ein erstaunlich umfassende und zeitgemäße Darstellungsformate.
Die Ausstellung „Mein Nachbar: John Rabe“ in John Rabes Heimatstadt Hamburg zeigte anhand von Bildern, Texten, Videos und interaktiven Multimedia-Inhalten historische Erinnerungen verbunden mit moderner Technologie und präsentiert so einen dreidimensionalen Bericht über John Rabes Leben und sein humanitäres Engagement in China. Nach dem Besuch der Ausstellung sagte der deutsche Besucher Thomas Kiefer gegenüber China News Service, die Ausstellung sei inhaltsreich und stelle viele historische Ereignisse anschaulich dar. „Ich kenne die Geschichte des Nanjing-Massakers schon lange. Heute stehen China und Deutschland vor einem gemeinsamen Problem: Die Menschen, die den Faschismus erlebt haben, sterben nach und nach. Wir müssen diese Geschichte aufarbeiten und neue Medien nutzen, um sie mehr jungen Menschen verständlich zu machen.“
Cong Wu, chinesischer Generalkonsul in Hamburg, sagte in seiner Eröffnungsrede: „Während wir der Geschichte gedenken, sollten wir auch in die Zukunft blicken. Der Blick zurück in die Vergangenheit dient nicht dazu, Hass zu schüren, sondern zu verhindern, dass sich Tragödien wiederholen. Nur wenn wir aus der Geschichte lernen und auf ihrer Grundlage Innovationen entwickeln, können wir die hart erkämpften Friedenserfolge besser sichern.“
Professor Chen Min, Dekanin der Deutschen Abteilung der Universität Nanjing und Teamleiterin betonte in ihrer Eröffnungsrede, dass die Ausstellung dieses historischen Abschnitt aus der Perspektive junger Studenten neu beleuchtet wurde und darauf abzielt, durch innovative Kommunikationsmethoden mehr Menschen John Rabes humanitären Geist verständlich zu machen und den internationalen freundschaftlichen Austausch und die Zusammenarbeit zu fördern.
KI-unterstützte Fragenkanäle, Onlinespiele, Bilderbücher oder verschiedene Ausstellungsformate. Was auf den ersten Blick vielleicht etwas irritierend wirkte, zeigte eines der wichtigsten Ergebnisse der Gruppenarbeiten. Die Zeitzeugen sterben aus. Nachfolgende Generationen müssen die Geschichte verstehen, um daraus Lehren für eine bessere Welt zu ziehen. Das gelingt am besten mit den Medien der Jugend.
Alle Länder sollten sich bemühen, Differenzen friedlich beizulegen und Dialog und Verständnis zu fördern
Thomas Rabe, Enkel von John Rabe und Vorsitzender des John Rabe Exchange Center sagte in einem Interview mit China News: "John Rabes humanitärer Geist ist zeitlos. Am 80. Jahrestag des Sieges im antifaschistischen Weltkrieg muss die Welt noch mehr Kraft daraus schöpfen. Angesichts der Gräueltaten der japanischen Armee entschied sich mein Großvater, in China zu bleiben, um sein Leben zu schützen. Dieser humanitäre Geist, der Rasse, Nationalität und politische Identität überwindet, und der Mut, sich dem Bösen entgegenzustellen, sind auch heute noch inspirierend.
Obwohl der Zweite Weltkrieg vor 80 Jahren endete, erinnern uns die aktuellen Konflikte daran, wie zerbrechlich der Frieden ist. Alle Länder sollten sich bemühen, Differenzen friedlich beizulegen und Dialog und Verständnis zu fördern. Durch seinen eigenen Einsatz rettete mein Großvater mehr als 200.000 Menschenleben. Dies beweist, dass jeder die Macht und Verantwortung hat, zu handeln. Frieden ist nicht nur die Mission des Landes, sondern erfordert auch den Einsatz aller.
Es ist entscheidend, sich an die Wahrheit der Geschichte zu erinnern. Das Vergessen der Vergangenheit führt unweigerlich dazu, dass die Menschheit ihre Fehler wiederholt. Das Vermächtnis meines Großvaters ist nicht nur Geschichte, sondern eine Berufung. Im Gedenken an seinen humanitären Geist sollten wir uns daran erinnern, dass der Frieden mit Mut, Mitgefühl und Wahrheit verteidigt werden muss."
Mehr chinesisch-deutsche Projektarbeiten
Germanisten in China arbeiten an zeitgemäßen Themen mit zeitgemäßen Technologien und erhalten damit eine auf die Praxis ausgerichtete Ausbildung. Ähnliche Projekte in Hamburg, beispielsweise zu den von Hamburg nach Shanghai emigrierten Hamburger Juden oder der Inhaftierung chinesischer Bürger während des Nationalsozialismus, die Zerschlagung der Hamburger „China-Town“, würden auch die Sinologie weiterführen. Am besten könnten diese Themen jedoch in einem chinesisch-deutschen Hochschulprojekt ausgearbeitet werden. Die Verantwortung für die Zukunft liegt bei uns allen.
Links
Forschungsprojekt über den „guten Deutschen“ in China fortgesetzt
John Rabe richtete eine Sicherheitszone ein, um 250.000 Landsleuten Schutz zu bieten. Ein Wächter nutzte sein Tagebuch, um unwiderlegbare Beweise für Gräueltaten zu liefern
Video: John Rabes Enkel erzählt das Rettungstagebuch seines Großvaters: Wunder des Lebens während des Nanjing-Massakers
Thomas Rabe: Das Tagebuch von John Rabe befasst sich mit westlichen narrativen Vorurteilen im Zweiten Weltkrieg
Eröffnung Yusheng Huo, Projektteam John-Rabe-Tagebücher und die Friedensstadt", Universität Nanjing
Grußwort von Christoph Reinhardt, Urenkel von John Rabe
Grußwort von Wu Cong, Generalkonsul der Volksrepublik China In Hamburg
Grußwort Dr. Peter Kreutzberger, Präsident der Allianz Deutscher China-Gesellschaften (ADCG) e.V.
Danksagung Prof. Min Chen, Dekanin der Germanistik-Abteilung der Universität Nanjing und Leiterin des Projektteams John-Rabe-Tagebuch und die Friedensstadt" 1
Danksagung Prof. Min Chen, Dekanin der Germanistik-Abteilung der Universität Nanjing und Leiterin des Projektteams John-Rabe-Tagebuch und die Friedensstadt" 2
Briefing Chen Lv, Mitglied des Projektteams der Germanistik-Abteilung der Universität Nanjing „John-Rabe-Tagebuch und die Friedensstadt"
Projektteam John Rabe der Universität Nanjing. Geschichte nie vergessen | Ausstellung „Mein Nachbar – John Rabe“ erfolgreich durchgeführt
People's Daily. Die Ausstellung „Mein Nachbar: John Rabe“ fand in Rabes Heimatstadt Hamburg statt. Erinnern Sie sich an die Geschichte und schätzen Sie den Frieden
China News Service. John Rabes Erinnerung in Hamburg wieder aufleben lassen
Xinhua. Die Ausstellung „Mein Nachbar: John Rabe“ wird in Deutschland eröffnet. China und Deutschland erinnern gemeinsam an die Geschichte des Widerstandskriegs gegen die japanische Aggression
China Foreign Languages Publishing Administration. „Lassen Sie die Geschichte mit historischen Fakten sprechen“. Werbeveranstaltung für Bücher und Zeitschriften der Forschungsreihe zum Nanjing-Massaker in Nanjing
ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
Fotos: © Thomas Kiefer / Ulf Ludzuweit
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