18. August 2025
Der Hamburger Hafen hat im ersten Halbjahr 2025 trotz angespannter Wirtschaftslage ein deutliches Wachstum verzeichnet. Gleichzeitig gab es aber einen Einbruch im US-Geschäft, hier sank der Containerumschlag. China legte dagegen zu. Gut 4,2 Millionen Container wurden im ersten Halbjahr im Hamburger Hafen umgeschlagen - das war ein Plus von 9,3 Prozent.
Der Containerumschlag ist damit stärker gewachsen als der Umschlag der Wettbewerber Rotterdam und Antwerpen-Brügge. In Europas größtem Containerhafen Rotterdam nahm der Containerumschlag um 2,7 Prozent auf sieben Millionen Standardcontainer zu, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. In Antwerpen-Brügge wuchs dieser demnach um 3,7 Prozent auf 6,9 Millionen Standardcontainer, teilte der Hafen mit.
Der gesamte Seegüterumschlag legte in Hamburg um 3,6 Prozent auf 57,8 Millionen Tonnen zu. Mehr Waren kamen laut Hamburg Hafen Marketing vor allem aus Asien und dem Ostseeraum. Der Containerumschlag mit Fernost wuchs um 10,7 Prozent, der mit der Ostseeregion sogar um 20,8 Prozent, meldet der NDR. Wichtigster Handelspartner am Hamburger Hafen war China. Der Umschlag stieg um 10,5. In Asien zeigten sich auch Malaysia (+93,2 Prozent auf 169.000 TEU), das von veränderten Transhipment-Routungen profitierte, Indien (+41,6 Prozent auf 137.000 TEU) als starke Wachstumsmärkte für den Umschlag im Hamburger Hafen.
„Wir freuen uns sehr, dass der Hamburger Hafen in diesem Maße von neuen Liniendiensten sowie den Umstrukturierungen der Reedereien profitieren kann. Im Vergleich zu den Wettbewerbshäfen kann Hamburg damit ein äußerst positives Zeichen setzen und Marktanteile gewinnen“, so Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Das US-Geschäft litt unter den Zöllen der Trump-Regierung: Es verzeichnete einen Rückgang um 19,3 Prozent auf 275.000 Container. Auch durch neue Container-Liniendienste nach Fernost wird das aber mehr als ausgeglichen.
Gewinn legt zu
Im letzten Halbjahr hat auch Hafenbetreiber HHLA vom zunehmenden Handel mit China profitiert und konnte seinen Gewinn deutlich steigern. Der Konzernumsatz wuchs im zweiten Quartal um 13,2 Prozent auf 448,9 Millionen Euro, wobei Umschlag- und Transportgeschäft ähnlich zulegten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um 13 Prozent auf 46,8 Millionen Euro. Nach Steuern und nach Berücksichtigung anderer Gesellschafter blieb ein Gewinn von 11,2 (Vorjahr 14,3) Millionen Euro. Bereits im ersten Quartal hatte die HHLA den Umsatz um 19,8 Prozent auf 435,6 Millionen Euro gesteigert, der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte um 86,6 Prozent auf 32,5 Millionen Euro zu.
Bahntransporte plus 20,2 Prozent
Die Bahntransporte konnten im Vergleich zum Vorjahr um 20,2 Prozent auf 863 Tsd. TEU (im Vorjahr: 719 Tsd. TEU) zulegen. Zum starken Mengenanstieg trugen insbesondere die Verkehre mit den norddeutschen und den adriatischen Seehäfen sowie die DACH-Verkehre bei. Die Straßentransporte verzeichneten ebenfalls einen starken Anstieg um 16,0 Prozent auf 133 Tsd. TEU (im Vorjahr: 115 Tsd. TEU).
Die HHLA steht vor einem Führungswechsel: Unternehmenschefin Angela Titzrath hatte im Juni nach neun Jahren an der Spitze überraschend ihren Rückzug angekündigt. Ihr soll im Oktober der niederländische Manager Jeroen Eijsink folgen, der zuvor das litauische Transportunternehmen Girteka leitete. Zudem kündigte Aufsichtsratschef Rüdiger Grube an, das Unternehmen bis Jahresende zu verlassen.
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