1. August 2025
Leapmotor, IAA München 2025
Open Space, Ludwigstraße, Stand LS420
Leapmotor- die Autos gehen weg wie warme Semmeln. Verkaufsziele für 2025 bereits jetzt erfüllt. Dies sind zwei der vielen Schlagzeilen des chinesischen Newcomer aus China. Laut Daten von Caixin führte Leapmotor im ersten Halbjahr 2025 die Verkaufszahlen im chinesischen EV-Markt an. Der Autokonzern aus Hangzhou lieferte 221.664 Fahrzeuge aus – mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. China Speed auch bei der Internationalisierung. Nach offiziellen Angaben von Leapmotor überstiegen die kumulierten Exporte von Januar bis Mai 2025 bereits 17.200 Fahrzeuge und belegten damit den ersten Platz unter Chinas neuen Automarken. Im April letzten Jahres gründeten Leapmotor und Stellantis gemeinsam Leapmotor International.
Das Unternehmen entwickelte sich zu einer treibenden Kraft für Leapmotors Expansion ins Ausland und verhalf dem Unternehmen dazu, seine Markteinführung in neun europäischen Ländern innerhalb weniger Monate abzuschließen und schnell in den asiatisch-pazifischen Raum, den Nahen Osten, Afrika und Südamerika vorzudringen. Seit Juni dieses Jahres verfügt Leapmotor weltweit über mehr als 1.500 Filialen, davon über 600 im Ausland, meldete Leapmotor.
Das gelingt nur mit starken Partnern. Im Oktober 2023 wurde das Joint Venture Leapmotor International mit Stellantis gegründet. Stellantis investierte 1,5 Milliarden Euro in Leapmotor. An dem Joint Venture hält Leapmotor 49 und Stellantis 51 Prozent. Die kooperation soll eine typische Win-win-Situation sein. Stellanis bekommt schließlich über Leapmotor Zugang zur smarten Elektromobilität und neuen Produktionsmethoden beim Technologieführer China. Und von den stark steigenden Verkaufszahlen profitieren beide Konzerne.
Dabei ist Leapmotor gerade zehn Jahre alt. Das Unternehmen wurde 2015 von dem Elektronik-Ingenieur Zhu Jiangming gegründet, der auch Mitgründer der chinesischen Dahua Technology ist. Der Sitz von Leapmotor ist Hangzhou. Die Aktien des Unternehmens werden an der Hong Kong Stock Exchange notiert. Der Name des Unternehmens beruht auf dem englischen Wort leap (deutsch „(Freuden-)Sprung“).
Erfolgreicher Marktstart in Deutschland
Im Mai und im Juni wurden mehr als 1000 Leapmotor in Deutschland neu zugelassen. Damit rückte Leapmotor in die Top 3 der chinesischen Automobilhersteller in Deutschland vor. Auch den Privatkundenanteil von rund 70 Prozent hebt Leapmotor hervor. "Diese Erfolge belegten die Tatsache, dass Leapmotor auf einen gesunden Vertriebskanal-Mix setzt und ein nachhaltiges Businessmodell umsetzt", so eine Unternehmensmeldung.
„Unser übergeordnetes Ziel ist nachhaltiges und profitables Wachstum. Dabei haben wir gerade im zweiten Quartal einen großen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Leapmotor Deutschland Chef Martin Resch mit Blick auf die erste Halbjahresbilanz 2025. Die Auftragseingänge liegen ebenfalls über Plan, so dass die Dynamik in der zweiten Jahreshälfte weiter Fahrt aufnehmen werde. „Unsere tollen Produkte, die für ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis stehen, und unser stark gewachsenes und professionelles Händlernetz werden uns hierbei helfen“, erklärt Resch.
Aktuell hat Leapmotor in Deutschland bereits mehr als 100 Vertriebsstandorte, so dass die Marke beim Ausbau des Händlernetzes deutlich schneller vorangekommen ist als geplant. „Ein gut ausgebautes Partnernetzwerk ist gerade für eine weniger bekannte Marke ein echtes Asset, von dem wir zunehmend mehr profitieren werden. Schon am Jahresende soll jeder Leapmotor-Interessierte in Deutschland in weniger als 25 Minuten bei einem Händler sein können“, so Resch.
Mit Blick auf die kommenden Monate erwartet sich der chinesische E-Fahrzeug-Hersteller spürbare Impulse von der laufenden Modelloffensive. So ist das Flaggschiff C10 gerade in der Version mit Range-Extender in den deutschen Handel gerollt, das Kompakt-SUV B10 werde ebenfalls noch in diesem Jahr seinen Marktstart feiern. Auf der IAA Mobility in München plant Leapmotor zudem, eine weitere Weltneuheit zu präsentieren. Das erste Modell von Leapmotor in Deutschland war der T03, der für weniger als 20.000 Euro angeboten wird.
Leapmotor auf der IAA München
Noch hält sich der Konzern etwas bedeckt was in München zu sehen ist. Doch dürfte der Messeauftritt dort spannend werden. „Unser Auftritt auf der IAA Mobility 2025 in München bestätigt die langfristige Strategie unserer Marke und die Schlüsselrolle, die der europäische Markt dabei spielt. Die globale Expansion ist weiterhin eines unserer Kernziele – und Europa ist dabei ganz oben auf unserer Agenda. Das gilt natürlich auch für Deutschland als größten Automobilmarkt des Kontinents. Unsere Geschichte von der internationalen Expansion der Marke Leapmotor ist hier gestartet, und sie wird auf der IAA Mobility 2025 ein neues Kapitel schreiben“, sagte Zhu Jiangming, globaler CEO der Marke Leapmotor.
Leapmotor International CEO Xin Tianshu erklärte: „Wir sind seit nun seit einigen Monaten in Europa aktiv und haben bereits viele wichtige Meilensteine erreicht. Ein weiterer davon ist unsere erneute Teilnahme auf der IAA Mobility, auf die wir uns sehr freuen. In München vor Ort zu sein, wird uns helfen, unseren europäischen Kundinnen und Kunden noch näher zu kommen.“
Produktionscluster Zhejiang
Hangzhou, die Hauptstadt der chinesischen Provinz Zhejiang, ist eine Hightech-Metropole mit Konzernen wie Alibaba oder DeepSeek. Hier hat nicht nur Leapmotor, sondern auch der Autoriese Geely und viele Zulieferer ihren Hauptsitz. In der Provinz haben auch viele Automobilzulieferer Fabriken und beliefern von dort auch die Produktionskonzerne im benachbarten Shanghai.
Doch spannend ist wie diese Hightech die Entwicklung von smarter Elektromobilität beflügelt. Auch der Gründer von Leapmotor. der Elektronik-Ingenieur Zhu Jiangming denkt das Auto eher als großes Smartphone mit Rädern. Schließlich hatte er vor seinen Unternehmensgründungen jahrelang bei Motorola gearbeitet.
Das KI-Programm DeepSeek hatte die Tech-Welt in Aufruhr versetzt. Die Heimatstadt des Start-ups will davon profitieren und sich an die Spitze der aufsteigenden KI-Metropolen setzen. Start-ups wie .“Die Sechs kleinen Drachen von Hangzhou“ prägen die Unternehmenslandschaft. Zu diesen sechs Drachen gehört neben DeepSeek der Robotik-Hersteller Unitree Robotics, der kürzlich mit seinem äußerst agilen Roboterhund „B2-W“ für Aufsehen sorgte. Da ist des Weiteren der Robotik-Hersteller Yun Shen Chu, dessen Roboter bereits in Singapur Infrastruktur-Tunnel inspizieren. Da ist BrainCo mit seiner weltweit führenden „Brain-Computer-Interface“-Technologie, die unter anderem Menschen mit Behinderungen helfen kann. Da ist ferner Qunhe mit seinen innovativen Cloud-Produkten und seiner 3D-Plattform. Und da ist ferner Game Science, das mit seinem kreativen Videospiel „Der schwarze Mythos: Wukong“ in kurzer Zeit einen Milliardenumsatz gemacht hat. Die sechs Firmen sind dabei nur einige Beispiele von vielen.
Der technologische Aufstieg von Hangzhou ist dabei keine spontane oder zufällige Entwicklung. Unterstützung durch staatliche Förderprogramme sowie steuerliche Anreize seitens der Lokalregierung haben das Wachstum der Start-ups seit Jahren geduldig genährt. Das 2010 von der Stadtregierung von Hangzhou lancierte „Project Eagle“ fördert gezielt vielversprechende Start-ups im Bereich Wissenschaft und Technologie. Unter anderem vernetzt es sie mit Inkubatoren, Investoren und Forschungsinstituten, so Chinakenner Henrik Bork.
Manche Bezirks-Regierungen in Hangzhou, wie die des Bezirks Binjiang, wo Unitree angesiedelt ist, geben im Jahr etwa 15 Prozent ihres gesamten Budgets für die Förderung von Hightech-Unternehmen aus, berichtete der chinesische Sender CCTV. Der „Future Industries Development Plan (2025 bis 2026)“ der Stadt Hangzhou priorisiert Zukunftstechnologien wie die künstliche Intelligenz, humanoide Roboter und synthetische Biologie. Mit solchen strategischen Initiativen will sich Hangzhou eigenen Zielvorgaben zufolge bis 2026 als ein national führendes Zentrum für KI und die damit gerade konvergierenden Industrien etablieren.
Modernste Infrastruktur ist ein Schlüssel zum Erfolg
Nebenbei glänzt Hangzhou auch mit einer hervorragend ausgebauten Infrastruktur. Der Bahnhof, der Flughafen, das Straßennetz, alles ist hochmodern, Weltklasse. Tech-affine junge Rückkehrer von Universitäten in den USA oder Europa fühlen sich hier wohl. Die Dynamik der Stadt ist ansteckend. Die „Sechs kleinen Drachen“, der neue Stolz der chinesischen Tech-Community, und ihre Förderer in den städtischen Behörden veranschaulichen die sehr China-spezifische Symbiose aus privatem Unternehmertum, strategischer Förderung durch Staat und Universitäten, die chinesische Technologie-Cluster so fruchtbar für Innovationen und Start-ups machen, so Bork. So funktioniert Industriepolitik in China. Ausschlaggebend sind nicht die hohen Mittel, sondern eine ausgefeilte, ergebnisorientierte Organisation, die offen für neue Ideen ist.
Viele dieser Neuentwicklungen können auch für smarte Elektrofahrzeuge genutzt werden. Die Wege sind kurz, das nächste Startup sitzt an der Ecke. Viele Ideen machen in informellen Plausch schnell ihre Runden. Die neuen Stadtviertel sind nicht nur für die Hightech-Elite ein beliebtes Umfeld. Sie sind auch auf selbstfahrenden Autoverkehr und Vernetzung ausgelegt. Hier drehen auch Audis ohne Fahrer ihre Runden.
Deutlich ist in Hangzhou, in China zu sehen: Zollschranken und Handelsboykotte können den weltweiten Aufstieg von Chinas Autobranche nicht verhindern. Doch mit Kooperationen lässt sich gewinnen. Das zeigt nicht nur das Joint Venture mit Stellantis.
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ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
Foto: Leapmotor
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