30. Mai 2025
Reiseveranstalter preisen Samarkand gerne als verwunschene Wüstenoase mit einmaligen zentralasiatischen Bauwerken. Doch die Stadt mit bald 400.000 Einwohnern ist auch Usbekistans Industriezentrum. In Samarkand ist unter staatlicher Leitung die Automobilindustrie angesiedelt, mit den Joint Ventures SamAuto und MAN AUTO-Uzbekistan.
Die Innenstadt wurde 2001 von der UNESCO unter dem Titel „Samarkand – Schnittpunkt der Kulturen“ als Weltkulturerbestätte in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen, unter anderem da Architektur und Stadtbild Meisterwerke islamischer kultureller Kreativität darstellen und Kunst, Architektur sowie Stadtstruktur die wichtigsten Epochen zentralasiatischer kultureller und politischer Geschichte illustrieren.
In Samarkand finden sich viele bedeutende Zeugnisse islamischer Architektur, darunter:
die Bibi-Chanum-Moschee,
der Registanplatz mit den angrenzenden Madrasas:
- Ulugbek-Madrasa (1417–1420), klassisch timuridische Baukunst,
- Sher-Dor-Madrasa (1619–1636),
- Tilla-Kori-Madrasa (1646–1660),
das Museum und die Ausgrabungen von Afrasiab,
das Gur-Emir-Mausoleum (1403),
das Mausoleum Ishratkhana,
das Shohizinda-Ensemble (eine Nekropole),
das Chodscha-Doniyor-Mausoleum,
Ulug Begs Observatorium (1428) und Gedenkstätte,
das Hodscha-Abd-ad-Darun-Mausoleum,
die Hügelgruppe Čopan ata,
das Sadriddin-Ainij-Museum.
Ein Geheimtipp ist das einmalige zentralasiatische Ensemble nicht mehr. Touristenmassen aus Asien und Südeuropa und auch viele einheimische Besucher bevölkern die Innenstadt und sorgen für einen florierenden Wirtschaftszweig. Bei manchen zentralen Sehenswürdigkeiten kann eine Besichtigung anstrengend werden, wenn gleichzeitig ein Dutzend Reisebusse ankommt.
Doch die Stadt hat auch abseits der überlaufenden Pfade einiges zu bieten. In großzügig angelegten Parks blühen unzählige Blumen, und aus Brunnen schießen Wasserfontänen. In der russischen Altstadt aus der Zarenzeit gibt es einiges zu entdecken. Die meisten Einwohner der Stadt sprechen als Muttersprache Tadschikisch, die zentralasiatische Form des Persischen. Sie sind offen und freundlich. Obwohl muslimisch geprägt, machen insbesondere Frauen und Mädchen einen selbstbewussten und lebensfrohen Eindruck.
Auf die lange Geschichte soll hier nicht eingegangen werden. Dazu gibt es einiges an Literatur, und vieles dazu kann im Internet nachgelesen werden. Doch Afrasiab, der Vorläuferort von Samarkand, sollte erwähnt werden. Er ist jetzt eine durchfurchte karge Hügellandschaft am Stadtrand. Die Ausgrabungen sind ausgesprochen sehenswert und zeugen von der damals schon völkerverbindenden Funktion der Seidenstraße.
ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
Links
Fotografischer Spaziergang durch Samarkand
VIDEO. Samarkand - Freiluftkonzert am Abend
VIDEO. Samarkand - Allabendlicher buntes Lichtspektakel
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Samarkand – Tanz
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