25. Mai 2025
Kasachstan und Russland teilen eine gemeinsame Grenze von 7644 Kilometern, die längste durchgehende internationale Grenze der Welt. Die beiden Länder haben eine lange Geschichte von gegenseitigen Beziehungen, die sich über Kolonialzeit, Sowjetunion und Unabhängigkeit seit Dezember 1991 erstrecken. Russland betrachtet Kasachstan als strategischen Partner und ist ein bedeutender Handelspartner. Das unabhängige Kasachstan lehnte sich außenpolitisch eng an Russland an und trat der Eurasischen Wirtschaftsunion und der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit bei. Beide Länder unterhalten enge Wirtschaftsbeziehungen. Gleichzeitig ist Kasachstan aber auch auf die Wahrung seiner Souveränität bedacht und nach dem Beginn des Russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 erfolgte eine Distanzierung zu Russland.
In Kasachstan lebten 2023 knapp 3,4 Millionen ethnische Russen, womit Russen knapp 18 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Der Anteil der Russen in Kasachstan ist durch niedrigere Geburtenraten und Auswanderung nach Russland allerdings deutlich rückläufig, so hatte er 1970 noch knapp 42 Prozent betragen. Als Verkehrssprache und zweite Amtssprache ist das Russische weiterhin stark verbreitet.
Christi-Himmelfahrt-Kathedrale
Die Umbrüche der vergangenen Jahrzehnte sind auch in der Russische Orthodoxe Kirche in Kasachstan zu sehen. Sie ist eine der größten russisch-orthodoxen Gemeinden außerhalb Russlandsund die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in Kasachstan, der vor allem die in Kasachstan lebenden Russen angehören.
Die Eparchie Astana und Almaty (kasachisch Астана және Алматы епархиясы, russisch Астанайская и Алматинская епархия) ist eine Eparchie der Russisch-Orthodoxen Kirche in Kasachstan. Sie ist Mitglied des Metropolitanbezirks Kasachstan.
Die Christi-Himmelfahrt-Kathedrale (russisch Вознесенский Кафедральный Собор) ist ein russisch-orthodoxes Kirchengebäude in der kasachischen Großstadt Almaty. Die zwischen 1904 und 1907 erbaute Kathedrale befindet sich in der Mitte des Parks der 28 Panfilowzy und gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Nach vier Jahren Bauzeit wurde sie am 30. Juli 1907 geweiht.
Mit zunehmender Verfolgung religiöser Aktivitäten in der Sowjetunion wurde Ende der 1920er Jahre die Schließung der Kathedrale gefordert. Am 29. Oktober 1929 beschloss des regionale Exekutivkomitee von Alma-Ata schließlich dann die Schließung der Kathedrale. In den 1930er Jahren wurde in dem Gebäude ein Rundfunksender eingerichtet und schließlich das Republikanische Heimatmuseum eröffnet. Hierfür wurde der Innenraum der Kathedrale erheblich umgebaut und verändert.
In den 1970er Jahren wurde die Kathedrale als Denkmal von nationaler Bedeutung unter staatlichen Schutz gestellt. Mit der Restaurierung wurde 1973 begonnen. Obwohl das Bauwerk seinem eigentlichen Zweck als Kirchengebäude nicht wieder zugeführt wurde, gelang es den ursprünglichen Innenraum der Kathedrale teilweise wiederherzustellen. In dem Gebäude waren nach dem Republikanischen Heimatmuseum unter anderem noch das Museum für Architekturgeschichte und die Gesellschaft für Denkmalschutz untergebracht; auch als Konzert- und Ausstellungssaal wurde das Bauwerk genutzt.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gab es seitens der Kirche Bemühungen, das Bauwerk wieder als Kathedrale zu nutzen. 1994 beschloss die Regierung Kasachstans, das Bauwerk künftig als Museum zu nutzen und stellte finanzielle Mittel zur Wiederherstellung des Innenraums zur Verfügung. Am 2. Mai 1994 wurde nach 65 Jahren zum ersten Mal wieder ein Gottesdienst abgehalten. Am 18. April 1995 wurde die Kathedrale offiziell wieder an die Eparchie Almaty und Semipalatinsk übergeben.
80. Jahrestag der Befreiung
Im Mai zeigte sich bei den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Befreiung der Spagat, den Kasachstan bei seiner Russlandpolitik macht. Einerseits werden die gemeinsame Geschichte und Verbundenheit gefeiert. Andererseits pocht Kasachstan auf seine staatliche Unabhängigkeit und zeigt seine eigene Nationalgeschichte.
Kasachstan war zur Zeit des Zweiten Weltkriegs eine Teilrepublik der Sowjetunion. Zwar fanden auf kasachischem Boden keine direkten Kriegshandlungen statt, doch das Land war auf vielfältige Weise in den Krieg involviert. Hunderttausende Kasachen wurden an die Front geschickt, viele kehrten nicht zurück. Kasachstan spielte auch eine bedeutende Rolle als Versorgungs- und Rückzugsgebiet: Fabriken, die aus den westlichen Teilen der Sowjetunion vor dem deutschen Vormarsch evakuiert wurden, fanden hier einen neuen Standort. Zudem nahm Kasachstan während der Kriegsjahre Millionen von Vertriebenen, Deportierten und Evakuierten auf – darunter auch viele Deutsche, die ab 1941 aus den europäischen Teilen der Sowjetunion zwangsumgesiedelt wurden, berichtet daz.asia.
In Kasachstan fanden folgende Veranstaltungen statt:
• Militärparade in Astana: Am 7. Mai 2025 wird in der kasachischen Hauptstadt Astana eine große Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg und zum Tag des Verteidigers des Vaterlandes abgehalten. Dies wird die erste Parade dieser Art seit 2019 sein. Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew betonte die Bedeutung dieser Veranstaltung für die nationale Erinnerungskultur.
• Gedenkveranstaltungen am 9. Mai: Am 9. Mai 2025 finden landesweit Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern statt. In Astana wird die Führung des Landes am „Otan Korgaushylar“-Denkmal zusammenkommen, begleitet von Militärorchestern, Ehrenformationen und Einheiten der Garnison der Hauptstadt.
Links
Fotografischer Rundgang durch Almaty, Parks der 28 Panfilowzy
VIDEO. Messe im der Christi-Himmelfahrt-Kathedrale
VIDEO. Messe im der Christi-Himmelfahrt-Kathedrale
Deutsche Welle. Kasachstans Militärparade: Ein Signal an Russland
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