12. Mai 2025
Dunhuang ist die berühmte alte Oasenstadt im Nordwesten der westchinesischen Provinz Gansu. Während der Zeit der historischen Seidenstraße war Dunhuang einer der wichtigsten Rastplätze. Bereits im Jahre 111 v. Chr. wurde Dunhuang von Kaiser Wudi der westlichen Han-Dynastie gegründet. Aufgrund seiner Lage an der alten Seidenstraße spielte es als wichtigster chinesischer Knotenpunkt dieses Handelsweges eine bedeutende Rolle im Kultur- und Warenaustausch mit dem Westen und Indien. So breitete sich der Buddhismus, ausgehend von Dunhuang, in China aus. Im Jahre 366 wurde der Bau der Mogao-Grotten begonnen und bis ins 14. Jahrhundert fortgeführt. Zahlreiche weitere Höhlentempel werden unter der Bezeichnung Dunhuang-Grotten zusammengefasst.
Die Mogao-Grotten sind ein System mehrerer hundert Höhlentempel, gelegen in einer Flussoase an der Seidenstraße bei der Stadt Dunhuang, etwa 25 km vom Stadtzentrum entfernt. Hier haben buddhistische Mönche etwa 1000 Höhlen in die durchschnittlich 17 Meter hohen Sandsteinfelsen geschlagen und mit buddhistischen Motiven (Buddha-Statuen, Skulpturen und Wandmalereien) verziert. 492 dieser Höhlen sind heute noch erhalten und zum Teil für Besucher zugänglich.
Viele Exponate befinden sich nicht mehr in Dunhuang. Doch sind die erhaltenen Skulpturen und Wandmalereien immer noch imponierend, Im Jahr 1900 entdeckte der daoistische Mönch Wang Yuanlu rund 50.000 Dokumente aus dem 4. bis 11. Jahrhundert, die Mönche im Jahre 1036 in einer Höhle eingemauert hatten, um sie vor den heranstürmenden Mongolen zu schützen. Das jüngste Dokument wird in das Jahr 1002 datiert. Viele dieser Dokumente befinden sich heute im Besitz des Britischen Museums in London. Im Jahre 1907 wurde vom Archäologen Aurel Stein in den Mogao-Grotten eine Druckversion des Diamant-Sutra entdeckt. Zur selben Zeit fand der französische Sinologe Paul Pelliot in der Grotte Nr. 163 Handschriften aus dem 4./5. Jahrhundert in tibetischer, chinesischer und weiteren zentralasiatischen Sprachen.
1943 wurde die Dunhuang-Akademie gegründet („Dunhuang Relics Research Institute“, bis 1994 unter Leitung von Chang Shuhong), um die Höhlen zu schützen und systematisch zu konservieren. Seit 1961 stehen die Grotten wie auch die Westlichen Tausend-Buddha-Höhlen auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China: Seit 1987 zählen die Mogao-Grotten zum Weltkulturerbe.
Bei einer Besichtigung kann nur ein kleiner Teil der Grotten betreten werden. Es lohnt sich das Museum zu besuchen, das im Eintrittspreis beinhaltet ist. Die geführten Touren dauern nicht all zu lange. So kann es sich lohnen die nahe Stadt Dunhuang zu besuchen, die sich auf den Tourismus ausgerichtet hat und in der sich ein weiteres Museum befindet.
Links
Fotografischer Rundgang Dunhuang
Mogao Caves
Dunhuang in chinesischer Provinz Gansu begrüßt neue Entwicklung
Dunhuang News
(C) ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
(C) Foto: Georg Hassa
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