Hannover Messe - neue Kooperations- und Geschäftschancen mit China.
Eröffnungszeremonie des „Invest in China“-Pavillons und
„Invest in China“ Sonderveranstaltung Dialogforum

 
1. April 2025

Neue Geschäftschancen in einem turbulenten internationalen Umfeld sichern die Zukunft

Auf der Hannover Messe war China für viele Aussteller und Besucher angesichts der weltwirtschaftlichen Turbulenzen ein zentrales Thema. Die Messestände chinesischer Aussteller waren gut besucht und eine zentrale Anlaufstelle bildete die Präsentation „Invest in China“ der China International Investment Promotion Agency (CIIPA), auf der sich auch verschiedene chinesische Provinzen und Kommunen vorstellten. Dies war ein Platz um Informationen aus erster Hand zu bekommen, Kontakte zu knüpfen, bestehende Kontakte zu pflegen und zu Netzwerken.

YU Guangsheng, stellvertretender Generaldirektor der CIIPA eröffnete den „Invest in China“-Pavillon in Halle 12 und begrüßte dort zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, von Verbänden und Wirtschaftsorganisationen sowie Unternehmer und neugierige Messebesucher. Yu wies auf die gewachsenen guten Beziehungen seiner Organisation und auf die neu entstehenden Geschäftsmöglichkeiten in China hin.

In den folgenden Grußworten aus Politik und Wirtschaft wurden die Chancen und die Dringlichkeit der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen mit zahlreichen Daten und Fakten anschaulich vertieft.

Chinesische Botschaft: Zusammen stark werden und den weltwirtschaftlichen Turbulenzen trotzen

Qiu Yuanling, Botschaftsrätin des Wirtschafts- und Handelsbüros der chinesischen Botschaft in Deutschland stellte in ihrer Begrüßungsansprache die gewachsenen Beziehungen zwischen China und Deutschland heraus und nannte die Dringlichkeit angesichts weltwirtschaftlicher Turbulenzen noch enger und noch besser zusammenzuarbeiten.

Seit 2016 präsentiert sich das chinesische Handelsministerium auf der Hannover Messe. Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr. Wir stehen vor großen geopolitischen Spannungen und der globale Handel, die globale Wirtschaft ist von Turbulenzen geprägt. Daher präsentiert sich das Handelsministerium der Volksrepublik China (MOFCOM) hier mit einer starken Mannschaft und vor allen Dingen mit seiner starken Präsenz chinesischer Provinzen und Kommunen. Diese zeigen nicht nur die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Regionen Chinas, sondern auch was diese in den nächsten Jahren noch für Modernisierungsschritte vorhaben.

Es ist zu sehen, dass wir weiterhin unsere Reformen und die Öffnung unseres Landes vertiefen wollen und dass wir weiterhin ausländische Unternehmen ansiedeln wollen. Die Hannover Messe ist ein guter Zeitpunkt, dies zu zeigen, und wir haben eine gute Plattform dafür aufgebaut. Damit Sie hier miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam nach neuen Chancen suchen können und auch der globalen Ungewissheit zusammen entgegenwirken zu können. Wir müssen noch mehr zusammenwachsen, wir müssen uns gemeinsam entwickeln. Wir sind fest davon überzeugt, dass Deutschland, dass Europa zusammen mit China stark werden kann, so die Botschaftsrätin.

In der heutigen Welt haben geopolitische Spannungen die Aussichten auf globales Wirtschaftswachstum beeinträchtigt. China fördert entschieden eine qualitativ hochwertige Entwicklung und eine Öffnung auf hohem Niveau gegenüber der Außenwelt, um der Welt stabile Unterstützung zu bieten. Ich hoffe, dass wir während der Ausstellung in den nächsten Tagen eine bessere Verhandlungsplattform für alle schaffen können, sodass alle hier neue Kooperationsmöglichkeiten finden, mehr Sicherheit in die turbulente globale Situation bringen, die Entwicklung der Volkswirtschaften beider Seiten fördern und den weiteren stetigen Fortschritt der Zusammenarbeit zwischen der EU und China unterstützen können.

Chinas neue grüne Energiewirtschaft entwickelt sich rasant und auch Deutschland befindet sich in einem kritischen Moment der Energiewende. Daher sollten China und Deutschland das breite Kooperationspotenzial in aufstrebenden Wissenschafts- und Technologiefeldern wie neuen Energien, künstlicher Intelligenz und digitaler Wirtschaft weiter erkunden. Dabei sollten sie auf der Zusammenarbeit in traditionellen Industrien wie Maschinenbau, Automobilen, Elektronik und Elektrogeräten sowie Medizin in den letzten Jahrzehnten aufbauen. Wir müssen jetzt einige inhärente Denk- und Sicherheitsvorbehalte durchbrechen und mit unternehmerischem Geist und Weitsicht neue Bereiche der Zusammenarbeit erschließen, so Botschaftsrätin YU.

Hannover Messe sieht große Chancen für Wirtschaftszusammenarbeit mit China

Annika Klar, Senior Vice Präsidentin der Hannover Messe begrüßte die chinesischen und deutschen Repräsentanten und Besucher und wies auf die Chancen für beiderseitige Geschäfte und Kooperationen hin. Wir sehen alle, dass China seine Tore immer weiter zur Welt öffnet. In den vergangenen Jahren verzeichnete Chinas Wirtschaft ein stabiles und nachhaltiges Wachstum. Dies trug einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der globalen Märkte bei. In dieser Beziehung ist „Invest in China“ mehr als ein Slogan, es ist ein Beispiel dafür was die Wirtschaft weltweit leisten kann.

Wir sehen bei dem Messeauftritt von „Invest in China“ was diese Kooperationen leisten. Deutschland, die Heimat von „Industry 4.0“ ist führend in der globalen industriellen Innovation. Und Unternehmen wie Siemens, Audi, VW und BMW haben lange und etablierte Geschäfte in China. Und auch viele mittelständische Unternehmen sind Teil dieser Wirtschaftsbeziehungen.

In über 70 Jahren hat auch die Hannover Messe viele Erfolgsgeschichten der deutsch-chinesischen Partnerschaft mitgestaltet. Auch die Zahlen zeigen die Bedeutung der Wirtschaftsbeziehungen. Mit einem Volumen von 246 Milliarden Euro ist China unser zweitwichtigster Handelspartner. Auch die deutschen Unternehmen in China sind weiterhin optimistisch. 92 Prozent der dort tätigen Firmen möchten dort weiterhin investieren, meldet die Deutsche Außenhandelskammer China. Dies zeigt: Der chinesische Markt bietet deutschen Unternehmen enorme Möglichkeiten.

OAV: Geschäftschancen in den Bereichen Digitalisierung, erneuerbare Energien aber auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz

Almut Rößner, Geschäftsführerin des Ostasiatischen Vereins (OAV) stellte die gute Zusammenarbeit des OAV mit China heraus und erklärte, dass es auch eine große Freude ist mit dem CIIPA zusammenzuarbeiten. Erst vor einer Woche hatte der OAV in Hamburg sein 102. „Asiatisches Liebesmahl“ und dort war unter anderem der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Ehrengast, der in seiner Rede auch die wichtige Rolle von Partnerschaften betonte. Daher sollten wir in der gegenwärtigen Phase der geopolitischen Spannungen mit unseren Partnern noch enger zusammenarbeiten und neue Kooperationsfelder erschließen.

Wir sollten uns auch ansehen in welchen Bereichen China führend ist, wie Digitalisierung, erneuerbare Energien aber auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz. So sind beispielsweise neun von zehn Universitäten weltweit die im Bereich KI führend sind in China angesiedelt. Das ist ein wichtiger Aspekt auch für deutsche Unternehmen. Gerade im Hochtechnologiebereich gibt es viele Möglichkeiten für deutsche Unternehmen China auch als Entwicklungszentrum zu nutzen. Sei es um auch speziell für chinesische Kunden Produkte zu entwickeln, oder aber auch in Partnerschaften vor Ort zu lernen für die weltweite Produktentwicklung.

Momentan sind 5.200 Unternehmen aus Deutschland in China tätig und es wäre schön, wenn viele weitere Partnerschaften aus den Gesprächen hier auf der Hannover Messe hervorgehen. Nutzen sie die Chancen und sowohl die CIIPA als auch der OAV wird diese Kooperationen gerne unterstützen. Wenn sie Lust und Freude haben nach China zu reisen, der OAV organisiert auch Delegationsreisen, an denen sie gerne teilnehmen können. Nutzen Sie die Gelegenheiten, rät Rößner.

Chinesisches Generalkonsulat: Kontinuierliche Öffnung und verbesserte Geschäftsmöglichkeiten

LIANG Meixia, Konsulin der Wirtschafts- und Handelsabteilung der Volksrepublik China Hamburg, stellte auf dem anschließenden Kooperationsforum zunächst die guten und verbesserten Rahmenbedingungen die China für ausländische und insbesondere deutsche Unternehmen bietet vor. In diesem Jahr erwartet China wieder ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent. Was bedeutet das?

- In einer Zeit internationaler Unberechenbarkeit bleibt China, bleibt die chinesische Wirtschaft nach wie vor ein stabilisierender Anker, ein Wachstumsmotor für die ganze Welt.

- Die chinesische Regierung begrüßt ausländische Investitionen weiterhin und sie ergreift weiterhin viele zielführende Maßnahmen um ausländische Investitionen zu fördern. Wir sind uns immer bewusst, dass das Geschäftsumfeld in allen Bereichen noch weiter verbessert werden muss. Doch eines steht fest: Die Richtung, unsere Wirtschaftsstrukturen weiter zu verbessern, hat sich nicht geändert. Dies ist keine leere Versprechung. Im verarbeitenden Gewerbe werden alle Beschränkungen völlig aufgehoben. Die Öffnung im Dienstleistungssektor wird beschleunigt. Wir können sehen, dass die Negativliste immer kürzer geworden ist. Das bedeutet, dass sich die chinesische Regierung kontinuierlich bemüht das Geschäftsumfeld für ausländische Investoren zu verbessern.

In den Zukunftsbranchen wie erneuerbare Energien, Künstliche Intelligenz oder Quantentechnologien werden enorme Chancen für Unternehmen freigesetzt. In der grünen Transformation zum Beispiel entsteht jährlich ein Investitions- und Konsummarkt von 1,3 Billionen Euro. Das gibt nicht nur chinesischen Unternehmen Geschäftschancen, sondern auch Chancen für die ganze Welt.

- „Die Flüsse fließen nicht rückwärts“. Die unsichtbare Hand der Marktkräfte formt weiterhin die Ströme der Investitionen und des Technologieeinsatzes. Im Jahr 2024 wurden mehr als 83 Prozent der globalen Investitionen weiterhin nach den Marktgesetzen, nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage getätigt.
In der globalisierten Welt ist die Abhängigkeit immer wechselseitig. Dies ist keine Einbahnstraße. China ist und bleibt in vielen Branchen von anderen Handelspartnern abhängig, von Massengütern, von Rohstoffen bis hin zu Maschinen und Halbleitern. China ist auf Importe angewiesen. Ein Beispiel: Während die Welt auf die Produktion von E-Autos in China blickt, vergessen viele, dass 30 Prozent der Kernteile für Autos von deutschen Unternehmen stammen. Es ist nachvollziehbar Risiken zu minimieren. Für Unternehmen geht es dabei jedoch nicht nur um Sicherheit, sondern vielmehr um Effizienz. Wenn es keine Zusammenarbeit gäbe, keine gemeinsame Entwicklung, das wäre das größte Risiko für uns alle.

In China sagt man: „Nur der Fisch im Fluss weiß genau, ob das Wasser warm oder kalt ist.“ In Deutschland heißt dies: „Man muss die Schuhe selbst anziehen um zu wissen, ob sie passen.“ Denn was sagen die 5000 deutschen Unternehmen in China über ihr Chinaengagement? Nach aktuellen Umfragen der AHK China möchten 92 Prozent dieser Unternehmen ihr Chinageschäft weiterhin unverändert fortsetzen. 84 Prozent sehen die chinesische Wirtschaft optimistisch. Sie appellieren an die neue Bundesregierung Die deutschen Unternehmen begrüßen die Betonung von China als Partner seitens der deutschen Regierung. Das Chinaengagement deutscher Unternehmen ist notwendig um ihre Innovationskraft und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Was sollen wir tun? Als Regierung sollen wir natürlich die Stimmen der Wirtschaft hören und konstruktiv darauf reagieren. Die heutige Erfolgsbilanz der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit ist nicht selbstverständlich. Jeder Schritt verlangt politischen Mut und unternehmerische Weitsicht. Die heutige Entwicklung der chinesisch-deutschen Wirtschaft ist der Erfolg ihres Beitrags. Mit Blick auf die Zukunft lassen wir gemeinsam die bisherigen Kooperationen schützen. Lassen wir gemeinsam das gegenseitige Vertrauen schützen. Lassen wir gemeinsam unser Zeitalter des Friedens und des Wohlstands schützen.

Chinesische Regionen stellten sich vor, und Deutsche Institutionen lieferten Hintergrundinformationen

China mit mehr als dreimal so vielen Einwohnern wie die EU ist sehr vielfältig. Die verschiedenen Provinzen und Kommunen haben unterschiedliche Stärken, welche für europäische Unternehmen interessant sind. Verschiedene davon stellten sich auf dem Sonderveranstaltungs-Forum vor. Neben den Gelegenheiten aktuelle Informationen zu bekommen war dies eine gute Gelegenheit Kontakte zu pflegen, ein Netzwerk zu knüpfen und Informationen auszutauschen.

Links

China International Investment Promotion Agency (Germany) (CIIPA)

Xinhua. Deutsch-chinesische Wirtschaftskooperation wird gefeiert, während Unternehmen nach Zukunftschancen suchen

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Eroffnung Invest in China

Foto: Thomas Kiefer

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